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Vegane Hunde - Eine Reise ins Land der Wirklichkeit



Prolog
Im Laufe von mittlerweile 15 Jahren wurden auf dem Hof neben anderen geretteten Tieren ca. 100 Hunde aufgenommen und in Folge ohne jegliche Auffälligkeit ausschließlich mit veganen Futtermitteln versorgt. Viele von ihnen wurden nach zeitlich variierendem Aufenthalt vermittelt, andere sind inzwischen am Alter verstorben, und wieder andere leben noch hier. (siehe vorherige Seite)
Immer wieder stehen Besucher bei den Hunden am Tor und lassen sich über ihren hervorragenden Zustand aus. Wenn ich ihnen dann in Gesprächen erzähle, dass sie vegan ernährt werden, staunen die meisten ungläubig. Dabei sollten sie lieber nicken und sagen: "Das hatten wir uns schon gedacht."
Im Folgenden möchte ich aufzeigen, dass vegane Ernährung für Hunde nicht nur möglich, sondern ihrem Wohlbefinden auch förderlich ist und ihre Gesundheit und Agilität bis ins hohe Alter erhält. Gleichsam möchte ich denen, die bis dato unentschlossen und aus (zwar verständlicher, in diesem Fall aber unberechtigter ) Sorge um das leibliche Wohl ihres Hundes veganer Hundenahrung noch zögernd gegenüberstehen, Mut machen und Anstoß geben, sich genau darauf einzulassen und keinen weiteren Tag damit zu hadern.
Mitunter kann es manchem schwer fallen, sich gesellschaftlich etablierten Dogmen zu widersetzen. Insbesondere dann, wenn diese von jenen, die sie fest verinnerlicht haben und jenen, die durch sie verdienen, kontinuierlich gewartet werden. Es erfordert ein gewisses Maß an Stärke und Selbstvertrauen, fragwürdige Normen aus dem überzeugten Bewusstsein herauszusezieren und das eigene Leben fortan nicht mehr von ihnen bestimmen zu lassen.

Am Anfang war die Entschlossenheit
Als der Betrieb auf dem Hof im August 2009 begann, stand eines fest: Das Leben des einen Tieres wird nicht mit dem Leben eines anderen Tieres bezahlt. Es wäre auch geradezu paradox gewesen, hinten Tiere vor dem Tod zu retten und die gleichen Tiere vorne an andere Tiere zu verfüttern.
Zusammen mit meiner Wenigkeit zogen damals vier Hunde auf den Hof ein, für die ich zum damaligen Zeitpunkt die einzige Möglichkeit bot, weiterleben zu können. Es handelte sich um den übergroßen Rottweiler Bruno, der wegen eines Impfschadens (Tollwutimpfung) an starker Epilepsie litt, deshalb von seinem vorherigen Halter eingeschläfert werden sollte und - um ihm den Tod zu ersparen - von mir übernommen wurde, des Weiteren um den Schäferhundmix Wuschel, der 15 Jahre (erstickend in seinem eigenen Kot) im Garten-Zwinger eines Alkoholikers verbracht hatte, aus dem ich ihn während einer illegalen, nächtlichen Aktion befreite, um die behinderte Hündin Tifla, die in einer spanischen Tötung auf ihre Exekution gewartet hatte und um den kleinen Terrier Holly, die ich nach Abgabe übernahm. Diese 4 Hunde hatte ich bereits über einen längeren Zeitraum vegan gefüttert, und so gab es für mich auch keine Frage, dass ich dies beibehalten werde, sprich, alle Hunde, die ihnen zu mir folgen würden, in der gleichen Art versorge.

Warum Leid und Tod?
Unabhängig von jenen „Hundeernährungs-Philosophen“ die nicht müde werden, ihre unerschütterlichen verbalen Ejakulationen vermittels eines grenzenlos sprühenden Füllhorns aus fragwürdigen Weisheiten, Gerüchten, Halbwahrheiten, Unwissen und Dummheit über die Welt zu ergießen, war ich überzeugt davon, dass es allenfalls dann möglich ist, von Nahrung krank zu werden, wenn die Nahrung vergiftet ist oder - über einen langen Zeitraum - nicht genügend Nährstoffe enthält. Vegane Hundenahrung ist nun aber weder giftig, noch enthält sie ungenügend Nährstoffe, da diese ihr im Produktionsverfahren zugesetzt werden. Der Nährstoffbedarf der Hunde ist genauso gut bekannt wie derjenige von Hauskatzen.
Selbst der ehemals hartnäckige Fleischverfechter Rütter tat vor einiger Zeit öffentlich kund, dass er sich in Bezug auf vegane Hundeernährung geirrt habe und diese doch interessant sei.
Eine späte Einsicht: https://utopia.de/news/hunde-vegan-ernahren-fuettern-das-sagt-hundeprofi-martin-ruetter_305833/
Also warum für Leid und Tod sorgen, wenn es auch anders geht? Eine Frage, die bisher noch keiner von denen beantworten konnte, die partout darauf beharrten, dass Hunde mit Fleisch ernährt zu werden haben und mit schier militant festgefressener Verbohrtheit nichts, aber auch gar nichts von jener Realität wissen wollten, welche ich ihnen anhand meiner langen praktischen Erfahrung und, wie ich weiter unten noch anführen werde, wissenschaftlicher Belege zu vermitteln versuchte."Hunde sind Fleischfresser!" "Es ist pervers, Tiere für seine eigene Ideologie leiden zu lassen! ", "Wer Hunde nicht mit Fleisch ernährt, ist ein Tierquäler!", "Wenn die Hunde kein Fleisch bekommen, werden sie krank!", „Fleisch!", „Fleisch!", "Fleisch!": „Basta!". So tönt es endlos und stupide aus den Sprechorganen von Personen, die nicht verstehen wollen oder nicht verstehen können.

Den Blick geradeaus gerichtet
Natürlich ließ ich mich von all den albernen Darbietungen nicht beeindrucken. Ich hatte das alles ja schon einmal gehört, zu einer Zeit, als ich selbst vegan wurde und Jahre später zum höchsten Erstaunen der anderen weder blass noch behindert, weder dahinsiechend noch tot, weiterhin auf Erden wandelte, während sie ihre feisten Hüften einzogen und die damaligen Äußerungen scheinbar vergessen hatten, sich jedenfalls nicht mehr daran erinnern konnten.
Die von mir praktizierte Fütterung war Alles in Allem nicht nur die einzige für mich in Frage kommende Alternative, sondern auch die einzig richtige Lösung, die nicht nur durch den sehr guten Allgemeinzustand langjährig von mir versorgter Hunde bestätigt wurde, sondern später durch eine größere Studie der Universität Uppsala auch ihr wissenschaftliches Fundament erhielt.https://www.nature.com/articles/nature11837

Von Hunden und Wölfen
Im Rahmen dieser Studie, konkludierte das Studienteam, dass die Gene von Hunden im Verlauf von Evolution und Domestikation die Fähigkeit erlangt haben, Stärke 30 mal besser zu verdauen als Wolf oder Wildhund und ihre Träger sich somit vom einst fleischfressenden Raubtier zum Omnivoren entwickelten, entsprechend sowohl aus Fleisch, als auch aus Pflanzen Nährstoffe hervorragend aufschließen können. Wölfe, afrikanische Wildhunde, Hyänen oder Füchse sind dazu nur marginal in der Lage. Und zwar deshalb, weil sie eben keine Hunde sind, weil ihr Überleben und das Überleben ihrer Art nicht seit Jahrtausenden von Menschen abhängig ist und gesteuert wird, weil sie Niemanden haben, der ihnen die Reste des Mittagessens (zu großen Teilen pflanzlich) oder erworbene Futtermittel in den Napf legt, weil sie nicht der Natur entrissen wurden, sondern in ihrer ökologischen Nische eine Überlebensstrategie anwenden, die so alt und natürlich ist, wie das Leben selbst. Diese Tiere erfüllen in ihrer ökologischen Nische eine Aufgabe und tun nur das, was ihnen Mutter Natur zugedacht hat. Hunde jedoch, gemütlich aus ihren Körbchen oder ihren Hütten blickend, wurden diesem natürlichen Rhythmus unter der Obhut des Menschen entzogen und haben sich an die neuen Fütterungsgegebenheiten angepasst, resp. das zu konsumieren, was Menschen für sie übrig hatten.
Doch nicht einmal natürliche Raubtiere benötigen auch nur einen Fingerhut voll Fleisch, wie die Geschichte der sich aus eigenem Verlangen vegetarisch ernährenden Löwin „Little Tyke“ eindrücklich aufzeigt. https://www.swissveg.ch/node/94
Und nicht jeder Hund kann jagen oder verspürt ein Interesse daran. Ein Großteil der Hunde - ausgesetzt in freier Wildbahn - würde schlicht und ergreifend verhungern, da sie nicht in der Lage sind, Beute zu reißen, geschweige denn Beute zu töten.
Jagen und töten müssten Hunde im Rahmen des Natürlichen nämlich, wenn sie als Raubtier durchgehen sollen.
Man stelle sich einmal den Bello vor, wie er einem Rind oder einem Schaf hinterherrennt und es weinerlich jaulend bittet, sich doch darniederzulegen, damit er es verspeisen kann. Und dann, wenn sich die von Bello auserkorene Beute tatsächlich müde und gelangweilt von Bellos Beutereißerei auf den Boden der Tatsachen legt, der Bello sich ihm schwanzwedelnd zugesellt, um mit ihm zu spielen.
Doch genug derweil zu dem unsäglichem Argument, dass vegane Ernährung für Hunde nicht natürlich sei. Widmen wir uns dem nächsten Akt.

Aber es schmeckt doch so gut
Die immer wieder dargebrachte ominöse Facette des Geschmacks läuft ebenso ins Leere, wie die gebetsmühlenartig bemühte Unnatürlichkeit, denn pflanzliche Nahrung steht der fleischlichen geschmacklich in nichts nach. Andernfalls würden die von mir versorgten Hunde mit Stirnrunzeln und verächtlichen Blicken vor den Futternäpfen stehen und irgendwann verhungern. Genau das tun sie jedoch nicht, im Gegenteil langen sie herzhaft zu. Vielleicht ist vegane Hundenahrung - das mag ein Hund besser beurteilen können - sogar weit schmackhafter als die gewöhnliche. Die heutigen veganen Futtermittel, die ich unten noch aufführen werde, sind auf den Geschmack der Hunde abgestimmt, wobei hier besonders erwähnenswert ein veganes Hundefutter namens "Greta" ist. Leider ist dieses Futter aber auch überzogen teuer. Der Kapitalismus kennt keine mildernden Umstände. .

Fleisch ist heilig
An diesem Punkt, wohin der geneigte Leser mir bisher aufmerksam gefolgt ist, und wo die von mir dargebrachten Ausführungen vielleicht bereits dafür gesorgt haben, dass der unantastbare Damm von kleinen Rissen durchzogen wurde, möchte ich dich, verehrter Leser, noch einmal aus tiefstem Herzen darum bitten, Mut und Stärke zu haben, sich dummer und falscher gesellschaftlicher Dogmen zu entledigen. Dies insbesondere im Hinblick auf jene Tiere, die wegen Ihnen im Schlachthof sterben. Aber auch wegen deines Haustieres selbst, das aufgrund der eingefleischten Nahrungsphilosophie seines Halters mit Nahrung bedacht wird, die alles andere als gut für es ist. Insbesondere zahllose Krebserkrankungen sind der Fleischfütterung geschuldet. (Hier unterscheiden sich Hunde und Menschen nicht) Wie anders könnte sonst auch erklärt werden, dass sich die Krebsrate auf dem Hof in einem nicht wahrnehmbaren Bereich befindet?
Und nicht nur Krebserkrankungen, sondern auch Herzkrankheiten, Allergien und viele weitere Gesundheitsproblemen sind eine direkte Folge von Fleischkonsum. Mag sein, dass viele Hunde auch mit Fleischnahrung alt werden können. Eine Studie der University of Lincoln aus dem Jahr 2022, durchgeführt mit 2500 Hunden fasst jedenfalls zusammen, dass ausgewogen vegan ernährte Hunde in Bezug auf die Gesundheit am Besten abschnitten.https://journals.plos.org/plosone/article?id=10.1371/journal.pone.0265662
Unmittelbar schließt sich die Frage an: Warum werden die meisten Hunde mit Nahrung versorgt, die ihnen nicht zuträglich ist?
Natürlich können Hunde Fleisch verdauen. Und zwar weit besser als Menschen, denn ihre Magensäure ist um ein vielfaches effizienter als die der zweibeinigen Möchtegernraubtiere.
Mit derselben Effizienz können Hunde allerdings auch pflanzliche Nahrung in Form von veganem Hundefutter verdauen. Für sie ist lediglich wichtig, dass das Futter schmeckt und ihre körperlichen Funktionen erhält, sprich, ihnen ausreichend Nährstoffe garantiert.
Was um alles in der Welt Anderes sollte auch für ein Lebewesen in Bezug auf Nahrung relevant sein? - lautet die zweite Frage, die mir bisher noch Niemand beantwortet hat, vor allem diejenigen nicht, die ihnen innewohnende Dogmen nicht infrage stellen, die Fleisch als ultimativ einzigartiges, unantastbar Heiliges verstehen, als Palladium, das man vor blutbesudelten Altären anbeten muss.

Ja, in der Tat, Fleisch muss man anbeten, aber nur dann, wenn es lebt, denn das Leben ist heilig für alle von uns, die wir auf dieser Erde geboren werden. So also auch für all jene Geschöpfe, die von Menschen ihrer natürlichen Ökosphäre, ihres natürlichen Lebens und ihrer Würde beraubt wurden: eingepfercht, missbraucht und im Zuge eines gigantischen Verbrechens am Fließband getötet, als traurige Überreste in Fleischtheken feil geboten werden und zermust in Futterdosen landen. Jedes Leben ist heilig für den, dem es gehört, der es leben will nach seiner Art.
Auch dann, wenn den Mann in der Menge das Leben anderer nicht interessiert, sondern nur er selbst oder der persönliche Favorit dem eigenen Gusto gemäß bedacht wird.

Der Rest aus Nichts und Allem
Was bleibt am Ende von der hartnäckig dargebrachten Argumentation besessener Fleischverfütterer übrig? Nichts! Und letztlich auch Alles, nämlich die unendlich traurigen Schicksale fühlender Lebewesen, deren letzte Station der Schlachthof ist.
Das elende Sterben findet weit entfernt von den Blicken der Allgemeinheit hinter kalten Schlachthofmauern statt, weit weg von Haustüren, Hundeausläufen und Supermärkten, irgendwo da draußen, wo die Reise der Tiere mit den Schlachttransportern zu Ende ist. Man sieht das namenlose Verbrechen nicht, man hört die Schreie der Opfer nicht, es manifestiert sich in einem anonymen Artikel, den man einem Regal entnimmt... und fest steht sowieso: Menschen, die ihre Hausstiere vegan ernähren sind verabscheuungswürdige Ideologen und Tierquäler!
Wie zivilisiert, kategorisch und edel mutet die "Krone der Schöpfung" doch an!
Am traurige Ende fließen die stummen Ströme von sinnlos vergossenem Blut.